Sonderausstellungen
AusZeit – Kunst als Klärung
Würde und Idee
Im Mai öffnet das Stadtmuseum Memmingen seine Türen und startet damit ein Kunstjahr, das mit zwei zusammenhängenden Ausstellungen beginnt: Reinhard Blank „AusZeit – Kunst als Klärung“ und Veronika Dünßer-Yagci „Würde und Idee“.
Der Alltag ließ bis zur „Zwangsauszeit“ wegen der Corona Pandemie, wenig Raum zum Innehalten. Der Stress gönnte selten Zeit für Ruhe. Doch Zeiten der Rast sind kostbar. Sie dienen der Selbstfindung. Reinhard Blank hat seinen Rückzugsort im Thal bei Bad Grönenbach gefunden. Er ist ein Mensch, der den Weg der inneren Stille geht. Der Rückzug von den Menschen hin zur Kunst dient der Klärung und der Wegfindung, letztlich auch der Selbsterkenntnis. Er lässt seine Vorliebe zur fernöstlichen Philosophie in sein Leben und in seine Kunst einfließen. Er zelebriert Teezeremonien und hat hierfür in seinem Garten für den Weltgeist eigens Teehäuser nach japanischem Vorbild geschaffen.
Als Vertreter der Konkreten Kunst versucht Reinhard Blank die nichtsichtbare Welt abzubilden. Konkrete Kunst ist eine unmittelbare, auf sinnliches Erleben angelegte Kunstrichtung. Sie ist ohne Vorwissen erfassbar. Es ist eine ungegenständliche Kunst, für die Farben, Formen und Materialien sehr bedeutend sind. Konkrete Kunst ist für Reinhard Blank eine Kunstrichtung, in der reine Formen des Geistes unmittelbar zum sinnlichen Erlebnis angelegt werden. Er arbeitet an einer geometrischen Bildsprache, deren Entwicklungsstufen seine Bilder und Objekte markieren. Seine Skulpturen und Bilder sind Objekte der Meditation. Dabei geht es ihm um das Nachdenken über die Beziehung von Körper und Geist, als Arbeit an „einem großen Bild“.
Das Leben und Schaffen des Memminger Kulturpreisträgers fällt nicht nur aus der Zeit, sondern dreht sich auch intensiv um Zeit und Form, um Stille und Ruhe, um Philosophie und künstlerischen Ausdruck.
Diese Themen verbinden ihn mit der Video-Künstlerin Veronika Dünßer-Yagci und haben sie in der vierteiligen Filmreihe „Würde und Idee“ zusammengeführt. Im Film „Würde und Idee I“ zeigt sie Ausschnitte aus einem Gespräch mit der Psychologin Edeltraud Walch zur Thematik Menschenwürde. Film II ist zusammen mit dem Künstler Reinhard Blank entstanden. Hier bietet die künstlerische Auseinandersetzung von Reinhard Blank, insbesondere zwei seiner Arbeiten („Zum Ort der Selbstbestimmung“ und „Garten der Vier Elemente“) für Veronika Dünßer-Yagci mögliche, räumliche Metaphern zur Thematik „Menschenwürde“. Film III und Film IV ist in Zusammenarbeit mit dem Philosophischen Rau(s)chsalon um den politischen Philosophen Hans-Martin Schönherr-Mann entstanden. Zudem liest der Philosoph Michael Löhr aus seinem dafür entwickelten Vortrag „Versuch über Menschenwürde“. Im letzten Film wird ein Diskurs mit den Stammgästen des philosophischen Salons zur Thematik geführt. Eine zuweilen metaphorische Bildsprache, kurze performative Sequenzen und musikalische Kompostionen von Rupert Volz, eröffnen unterschiedliche Zugänge und Perspektiven zu Denk- und Fühlräumen.
Die Filmreihe wird im Gesamten, in Einzelsequenzen und Fotografien unter dem Ausstellungstitel „Würde und Idee“ im Nordflügel des Museums präsentiert.
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