Memminger Patrizierporträts


Die Sammlung „Memminger Bildnisse aus drei Jahrhunderten“ gibt Zeugnis vom bürgerlichen Selbstbewusstsein der patrizischen Führungsschicht in der ehemaligen Reichsstadt.

In den Reichsstädten bildeten die Patrizier eine kleine aber feine Oberschicht. Die Patrizier betätigten sich auch unter anderem als Großhändler. Wie auch der Erbauer des heutigen Stadtmuseums Benedict von Herman, der als Kaufmann vor allem in Venedig sehr erfolgreich war. Damals galt er als der erfolgreichste Kaufmann Memmingens. Er lebte in Venedig sehr zurückgezogen, um den Hermansbau in seiner Heimatstadt für seine Familie prunkvoll und aufwändig erbauen zu lassen. In Memmingen waren die Patrizier auch stark im Salzhandel tätig und erwarben im Lauf der Zeit Grundbesitz, vor allem rings um die Stadt. In der Stadtverwaltung übernahmen die Patrizier vielfach Ämter. Darunter waren auch Bürgermeisters, Räte und Geheimräte. So lenkten sie die Geschicke der Stadt. Meist wurden die Patrizier dann mit dem erblichen Adel vom Kaiser oder Kurfürst ausgezeichnet. Entsprechend zu den anderen Bürgern, die in Zünften organisiert waren, hatten sich die Patrizier zur Großzunft zusammengeschlossen. Nach dem Übergang an Bayern wurde letztere aufgelöst und die besondere Stellung des Patriziates schwand. Zu sehen sind u.a. Porträts von Benedict von Hermann, Katharina Küner, geb. Rupprecht, Maria Zoller, geb. Raiser sowie Johann Georg Schelhorn und Ehefrau Sabina Dorothea Schelhorn, geb. Bachschmid.